Die 36 Tattvas (6 -11)

Tattva

Die Tattvas der Begrenzung

Die Tattvas 1 -5 beschrieben die ersten Veränderungen im höchsten, undifferenzierten Bewusstsein.

Im 6. Tattva entsteht nun die Begrenzung, die das Göttliche auf das Menschliche reduziert.

6. Maya-Tattva

Maya-Tattva

 

Das Wort Maya bedeutet „Illusion“ und bezieht sich auf die verschleiernde, verdunkelnde Kraft, die das Gefühl des Getrenntseins erschafft. Dieses Gefühl erzeugt Angst (Urangst). Hier findet eine scheinbare Trennung von Subjekt und Objekt statt. Deshalb empfindet sich der Wahrnehmende als verschieden oder getrennt von dem Wahrgenommenen.

 

 

In den ersten 5 Tattvas gibt es noch das Wissen, dass Subjekt und Objekt das Selbe sind. Im Maya -Tattva geht dieses Wissen verloren.

Maya begrenzt die fünf göttlichen Eigenschaften:

  • Allmacht
  • Allwissenheit
  • Vollständigkeit
  • Ewigkeit
  • Allgegenwart

Diese Einschränkungen werden durch die Kañchukas (Tattvas 7 – 11)  bewirkt:

7. Kalā

Reduziert die Allmacht – die universelle Urheberschaft.

 8. Vidyā

Begrenzt die Allwissenheit und ist somit Ursache für begrenztes Wissen.

 9. Rāga

Begrenzt die Vollständigkeit und den universellen Zustand der Zufriedenheit. Erschafft begrenztes Interesse, das das Verlangen nach bestimmten Dingen schürt.

10. Kāla

Verhüllt die Ewigkeit und bewirkt, dass das Individuum nur einen Teil der Zeit erfährt, anstatt alle Zeit gleichermaßen. Kāla ist die Ursache der Zeit und bringt die aufeinander folgende Anordnung der Dinge hervor. So entstehen Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft.

 11. Niyati

Begrenzt die Allgegenwart bzw. die Eigenschaft des Alldurchdringens und bewirkt, dass das Individuum statt des gesamten Raumes nur einen Teil davon erfährt. Niyati ist der Grund der Begrenzung auf Raum und Ursache. Sie verbindet bestimmte Ursachen zu bestimmten Wirkungen.

Im Maya-Tattva zieht sich das Bewusstsein zusammen und bekommt damit scheinbare Grenzen. Diese Kontraktion bzw. Gravitation setzt sich im Folgenden immer weiter fort, und erschafft eine zunehmend höhere Dichte, bis schließlich die physische Materie daraus entsteht.

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